Trotz Masken tragen, Abstand halten, in Isolation leben, wenn man sich zu Hause in Quarantäne begibt und Vakzination: Alle Anstrengungen scheinen die Corona-Pandemie nicht zu stoppen. Obwohl viele bereits vollständig oder dreifach geimpft sind, erkrankt derzeit eine große Anzahl von Menschen an SARS-CoV-2. Deshalb fragen sich viele, warum es diese Impfdurchbrüche eigentlich gibt.
Darum ist die Booster-Impfung wichtig
Die Auffrischungsimpfung ist wegen der hochansteckenden Omikron-Variante, die sich derzeit in Deutschland ausbreitet, besonders wichtig. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystems abzuwenden. Der langfristige Immunschutz von Menschen, die ihren letzten Impftermin schon vor längerer Zeit hatten oder deren Immunreaktion aufgrund des Alters oder wegen diverser Vorerkrankungen schwächer ist, ist vermindert.
Ein Immunsystem verlernt mit der Zeit, das Coronavirus effizient und schnell zu bekämpfen. Der Zeitpunkt, zu dem man als letztes geimpft wurde, hat also einen Einfluss darauf, wie schnell das Immunsystem auf eine erneute Coronavirus-Infektion reagieren kann. Das ist im Prinzip ein natürlicher Prozess. Um den Impfschutz mit einer Auffrischung zu erhöhen, empfiehlt die Ständige Impfkommission nun ausdrücklich eine weitere Auffrischungsimpfung für besonders gefährdete Personen, um einen umfangreichen Infektionsschutz aufzubauen und die der weiteren Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken.
Der höchste Schutz vor schweren und tödlichen Folgen der Krankheit kann durch die Corona-Impfmaßnahmen erreicht werden. Das bedeutet, dass Patienten mit einer COVID-19-Diagnose infolge der Impfung seltener ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mit drei SARS-CoV-2-Schutzimpfungen wird ein nahezu 100-prozentiger Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe erreicht.
Wie wirkt die Booster-Impfung?
Mit einer Auffrischungsimpfung lässt sich der Immunschutz einfach und wirksam verstärken. Durch sie erinnert sich das Immunsystem wieder an das Coronavirus und die Antwort ist eine schnelle Bekämpfung des Virus im Körper.
Auch wenn die Omikron-Variante einen milderen Krankheitsverlauf von SARS-CoV-2 auslöst als die Delta-Variante, ist ein hervorragender Impfschutz dennoch wichtig. Coronainfektionen sind keine harmlosen Erkältungen, sondern können zu schweren Komplikationen und Langzeitfolgen führen.
Eine ordnungsgemäße Impfung lässt keinen Raum für einen schweren Krankheitsverlauf und gewährleistet eine kontrollierte Immunreaktion des Körpers im Falle einer Infektion. Impfungen erzeugen bestimmte Gedächtniszellen, sogenannte B- und T-Zellen, die das Virus frühzeitig und präzise neutralisieren können.
Durch diesen wertvollen Beitrag, den diese Immunzellen leisten, können schwere Verläufe verhindert werden. Die Auffrischungsimpfung erhöht den Schutz somit deutlich.
Wer sollte sich boostern lassen?
Die Impfkommission STIKO hat ihre Empfehlungen zu den Impfintervallen geändert. Künftig gilt für Personen ab 12 Jahren mit einem starken Immunsystem ein Mindestabstand von 6 Monaten zwischen der Grundimmunisierung und der ersten Auffrischungsdosis. Dieselbe Empfehlung gilt für Schwangere ab dem 2. Trimester und für Kinder mit Vorerkrankungen zwischen 5 bis 11 Jahren.
Für Personen, die genesen sind oder Menschen, die sich vor, während oder nach einer Impfung mit COVID-19 infizieren, gilt folgende Empfehlung:
Jeder, der sich nach der Verabreichung des Impfstoffs mit SARS-CoV-2 infiziert hat (unabhängig von der Anzahl der Dosen), kann drei Monate nach der Ansteckung eine Auffrischungsdosis erhalten. Wenn die Infektion mehr als drei Monate nach der Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis erfolgte, kann die Auffrischungsdosis ausgelassen werden.
Personen, die vor der ersten Impfung infiziert waren und mindestens vier Wochen später eine Dosis erhalten haben, können drei Monate nach der zweiten Dosis eine dritte erhalten.
Eine ungeimpfte Person, die sich zweimal im Abstand von mindestens 3 Monaten infiziert hat, gilt als immunisiert. Die Auffrischungsimpfung sollte gemäß den geltenden Empfehlungen durchgeführt werden (normalerweise 3 Monate nach der zweiten Infektion).
Ungeimpfte, die sich weniger als drei Monate nach ihrer ersten Ansteckung ein zweites Mal infiziert haben, benötigen in der Regel eine dritte Dosis des Impfstoffs für die Grundimmunisierung. Auffrischungsimpfungen sollten gemäß den geltenden Empfehlungen verabreicht werden (normalerweise 3 Monate nach der letzten Impfdosis der Grundimpfung).
Auch ungeimpfte Personen, die drei oder mehr Coronavirus-Infektionen durchgemacht haben, sollten eine Auffrischungsimpfung erhalten, um ihre Immunität zu maximieren. Ein Mindestabstand von 3 Monaten nach der letzten Infektion wird empfohlen.
STIKO empfiehlt zweite Booster-Impfung für Risikogruppen
Die Ständige Impfkommission empfiehlt nach ausführlicher Prüfung der momentanen Datenlage eine zusätzliche Auffrischungsimpfung jetzt auch für Menschen im Alter von 60 bis 69 Jahren und für Menschen im Alter ab 5 Jahren mit einem höheren Risiko für schwerere Infektions-Verläufe wegen einer Grunderkrankung. Außerdem befürwortet die STIKO den genannten Personengruppen ergänzend zur Impfung eine Prä-Expositionsprophylaxe mit Corona-neutralisierenden Abwehrstoffen. Des Weiteren wird eine Grundimpfung auch Minderjährigen im Alter von 12 – 17 Jahren angeraten.
Braucht man Corona-Tests trotz einer Booster-Impfung?
Geimpfte und genesene Menschen brauchen zusätzlich einen negativen SARS-CoV-2-Test wo es die 2G-Plus-Regelungen gibt. In manchen Bundesländern wurden aber Ausnahmen für Personen beschlossen, die eine Auffrischungsimpfung haben. Personen mit einer dritten Impfung sollen bei Restaurantbesuchen, Veranstaltungen und weiteren Indoor-Aktivitäten keinen negativen Test mehr vorweisen müssen.
Besucher von Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie sonstigen medizinischen Institutionen müssen trotzdem immer einen negativen Test vorzeigen – egal ob sie einen Impfnachweis haben oder wie oft sie geboostert wurden.
Omikron – Schnelltests helfen auch bei dreifach Geimpften
Die Einzelheiten zur Durchführung von 2G-Plus regeln die Minister in den jeweiligen Bundesländern. Bei manchen wird nicht unterschieden, ob man zweifach oder dreifach geimpft ist. Auch mit dem Booster wird für einen Einlass also ein Test benötigt und ist somit nicht von der Testpflicht befreit.
Ein paar Ausnahmen gibt es in Niedersachsen und Bayern, wo eine Testpflicht bei 2G-Plus für Personen mit Auffrischungsimpfung abgeschafft wurde. Einen Testnachweis muss man also nicht mehr vorzeigen, wenn man bis zum 15. Tag nach der Auffrischungsimpfung wartet. In Pflegeheimen und anderen Orten, in denen sich vulnerable Gruppen befinden, werden dennoch negative Tests verlangt.
Vor allem, wenn man ein Pflegeheim oder Krankenhaus besuchen möchte, macht es trotz Booster Sinn, sich freiwillig zu testen, damit man auf der sicheren Seite sein kann, dass man keine Personen in der Risikogruppe ansteckt, bei denen eine Infektion im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Gute und günstige SARS-CoV-2 Tests und Antworten zu häufig gestellten Fragen zu dem Thema können auf der Startseite von Health Systems 24 gefunden werden.
Kann eine Booster-Impfung das Ergebnis eines Corona-Tests verfälschen?
Das Ergebnis eines PCR-Tests wird durch eine Auffrischungsimpfung nicht verfälscht. Das liegt daran, dass alle Coronatests auf gewisse Abschnitte im Erbgut des Virus reagieren, die im mRNA-Impfstoff überhaupt nicht beinhaltet sind. So spielt es für den Test keine Rolle, ob eine Person doppelt geimpft, geboostert oder ungeimpft ist.
Nach Ansicht von Experten lässt sich ein Schnelltest in der Regel auch nicht durch eine Impfung austricksen. Wenn zum Beispiel die viralen mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna in den Körperzellen vorhanden ist, weisen sie die Zellen an, den charakteristischen äußeren Teil des Coronavirus – das Spike-Protein – zu reproduzieren. Mit einem Antigen-Schnelltest wird das Spike-Protein jedoch in der Regel nicht nachgewiesen, ebenso wenig mit einem PCR-Test.
Wann sollte man sich als Geimpfter trotzdem testen lassen?
Die derzeitige Infektionsdynamik garantiert, dass die Tests auch weiterhin denjenigen zugute kommen, die mit Auffrischungsimpfungen geimpft wurden. Das Immunsystem einer Person, die eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, wehrt sofort jeden Versuch des Coronavirus ab, in den Körper einzudringen. Das gesamte Immunsystem wird wieder in Bereitschaft versetzt. Wenn viele Personen mit COVID-19 infiziert sind, ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion allgemein höher. Daher wird der Schnelltest im Rahmen von 2G-Plus trotz Auffrischungsimpfung weiterhin empfohlen.
Ergebnisse von Schnelltests sind nicht immer korrekt
Nach offiziellen Angaben durch das Robert-Koch-Institut haben einige Studien gezeigt, dass handelsübliche Tests unterschiedlich gut abschneiden. Vor allem bei asymptomatisch infizierten Patienten haben Schnelltests nur einen begrenzten Wert. Ein guter Test ist somit eine Notwendigkeit, um ein korrektes Testergebnis zu erhalten.
Positiver Corona-Test trotz Booster-Impfung – geht das?
Manche lassen sich impfen und werden dann positiv auf das Coronavirus getestet. Sie fragen sich dann, ob der positive Test mit dem Impfstoff zu tun hat. Es ist nicht unbedingt ein Fehler, wenn ein Test kurz nach einer SARS-CoV-2 Impfung ein positives Ergebnis zeigt, das aber nicht auf die Impfung zurückgeführt werden kann. Dennoch muss man das Ergebnis wie gewohnt ernst nehmen, denn es gibt ein paar mögliche logische Erklärungen dafür.
Je höher die Impfquote, desto häufiger gibt es Impfdurchbrüche
SARS-CoV-2 kann nach einer Impfung auftreten, wenn man sich ansteckt, bevor der Impfstoff seinen vollen Schutz entwickelt hat. Ein teilweiser Schutz entwickelt sich nach der ersten Vakzination in etwa 10 bis 14 Tagen. Die volle Wirkung tritt 7 bis 15 Tage nach der zweiten Impfung ein. Auch danach kann man sich noch mit dem Coronavirus infizieren: Man spricht dann von einem Durchbruch des Impfstoffs. Dieser wird umso wahrscheinlicher, je länger die letzte COVID-Impfung zurückliegt, weshalb die Ständige Impfkommission für bestimmte Gruppen bereits Auffrischungsimpfungen empfiehlt.
Impfung schützt vor schwerem Verlauf
Die Daten des RKI zeigen, dass eine schwere Corona-Erkrankung sowohl bei geimpften als auch bei geboosterten Personen nach wie vor selten ist, was auf eine hohe Sicherheit des Impfstoffs für diese Krankheit hindeutet. Umgekehrt hätten ungeimpfte Personen aller Altersgruppen nach Schätzungen des RKI ein deutlich höheres Risiko einer schweren Erkrankung.
Ist eine Corona-Infektion bei Geimpften so gut wie ein Booster?
Auch nach einer Vakzination gegen das Coronavirus können sich Menschen noch infizieren. Nach Ansicht von Experten löst die Infektion bei geimpften Personen eine ähnliche Reaktion aus wie eine Auffrischimpfung. Daher wäre eine Auffrischung kurz nach einer Infektion sinnlos.
Wer sich als Geimpfter infiziert hat, sollte sich deshalb erst nach sechs Monaten boostern lassen. Leider müssen diese Personen weiterhin auf 2G-plus getestet werden, bis sie ihren Auffrischungsimpfstoff erhalten. In Baden-Württemberg beispielsweise werden geimpfte und genesene Personen, deren Corona-Schutzimpfung oder Infektion nicht länger als sechs Monate zurückliegt, genauso behandelt wie Personen, die ihre Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Das Fazit – Bei Symptomen sollten sich auch Geboosterte testen
Insbesondere bei geimpften und geboosterten Personen kann es vorkommen, dass sie keine Anzeichen einer COVID-19-Erkrankung zeigen. Wenn sie allerdings doch Symptome haben, ist ein PCR-Test wichtig, wenn man Einrichtungen wie ein Krankenhaus oder Pflegeheim besuchen möchte, wo ein hohes Risiko für die Patienten einen schweren Verlauf besteht. Dies ist die zuverlässigste Methode, um eine Infektion zu erkennen, selbst bei Personen mit Impfung oder Auffrischungsimpfung.
Wer keinen Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test hat, kann immer günstig, schnell und einfach eine Testdurchführung mit einem Selbsttest auf SARS-CoV-2 machen, um sicherzustellen, keine anderen Personen mit dieser Infektionskrankheit anzustecken.